REMO ZUMSTEIN

Live: Premiere „Fun Fact“ in der La Cappella 30. Oktober 2025

Bild Kathrin Hallauer

Remo Zumstein, bekannt aus der Slam-Poetry-Szene hat nun sein erstes abendfüllendes Soloprogramm beieinander und feierte die Premiere in einer sehr gut gefüllten La Cappella. Er erzählte, dass dieses Programm lange Zeit nicht geschrieben, nicht gelernt und nicht aufgeführt wurde, aber darüber später. Er begann bei seiner Geburt und seinem fiktiven Kollegen Chrigi und dessen Mutter und Vater und seiner eigenen Familie. Seine Geschichte hatte sicher viel Wahrheit, wenn auch künstlerisch etwas überspitzt, Chrigi und seine Mutter Monika waren die Gegenspieler:innen. Da ging es um Duplomagie statt Diplomatie oder aufgetürmte Legos statt aufgeblasene Egos. Neben dieser Lebensgeschichte von 1988 bis heute erklärte er immer wieder unsere Mundart, manchmal auch nur das Berndeutsch. Da startete er mit dem Diminutiv. Also vieles kann man verkleinern und einiges muss man verkleinern. Beispiele: Sonja isst einen Biber, ruft den Tierschutz auf den Plan, richtig ist Sonja isst ein Biberli. Das Gleiche mit Wienerli und vielen weiteren Worten. Auch sonst spielte Remo Zumstein genial mit den Worten und verdrehte Volksweisheiten wie „Es ist nie zu spät, den Kopf aus der Windel zu ziehen“, oder „Hilf dir Senf, dann hilft dir Golf“. So ging es eigentlich fast neunzig Minuten lang, mit der Lebensgeschichte dazwischen. Verrückte Ideen, wie die schwachen Verben stärken, also nur noch starke Verben, hatte er auch. Lehrreiches erfuhr man ebenso, nämlich, dass das Wort kiffen aus dem Arabischen kommt und etwa so viel bedeutet wie Wohlbefinden. Am Schluss wurde er noch besinnlich mit seiner Lebensgeschichte und da kam dann heraus, was ihn aus der Lethargie riss und darum dieses Programm entstand. Das war ein genialer Abend, ein Spitzenprogramm von einem Künstler, den man unbedingt auf dem Radar behalten muss.

Bild Kathrin Hallauer

Fredi Hallauer

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