Live: „Plusquamperfekt“ in der La Cappella am 19. Juni 2025

Benedikt Meyer ist Historiker und Kabarettist, das ergibt historisches Kabarett. Plusquamperfekt war Etikettenschwindel, da wir in der Mundart gar keine Vorvergangenheit haben. Trotzdem erzählte Benedikt Meyer von früher, aber von einem genauen früher und nicht vom früher war alles besser. Von dem erzählte er auch. Der erste Teil handelte von Menschen, die wie Schmetterlinge die Luft in Schwingung bringen und damit immer grössere Luftschwingungen bis zum Wirbelsturm auslösen können. Da erzählte er Geschichten vom Dieb der Mona Lisa, von den drei Schweizern, welche eine Vietkong-Fahne auf der Notre-Dame in Paris hissten. Von der Frau, welche in einem Museum in Paris alle Raubbilder fein säuberlich registrierte und wo sie hingebracht wurden und nach dem Krieg 60’000 Bilder wieder zum Vorschein bringen konnte. Im zweiten Teil ging es um Fragen wie: Warum hat das Bundeshaus in Bern eine Hausnummer, oder wo genau war die Schlacht von Morgarten. Mit viel Augenzwinkern erzählte er die Geschichte des Automobils, wie es von den öffentlichen Plätzen verdrängt wurde, und jetzt mithilfe des Autopapstes Albert seinen Platz zurückerobert. Man beklagt die Menschen, welche bei den Hexenverbrennungen umgebracht wurden, aber nicht diejenigen, welche von den Autofahrern umgebracht wurden, obwohl das viel mehr sind. Seine Erzählungen waren witzig, gesellschaftsrelevant und lehrreich. So macht Geschichte richtig Spass.

Fredi Hallauer