GARDI HUTTER

Live: „Die Schneiderin“ im Casino Theater Burgdorf am 30. März 2025

Bild Kathrin Hallauer

Dies war das vierte und letzte Stück auf der Abschiedstour von Hanna, nicht von Gardi Hutter. Hanna sass im Schneidersitz auf ihrem Tisch und nähte an einem Kleid. Sie kämpfte mit dem Schlaf, mit in den Finger stechen, mit Einfädeln und mit den Nadeln und Scheren überhaupt. Sie nahm aus ihrer Garntruhe Fadenrollen und spielte mit ihnen, als wenn es Figuren wären, sie kamen sich näher und später hatten zwei Spulen sogar Sex. Dann wurde das Stück immer abstrakter, sie kämpfte gegen ihr Spiegelbild alias ihr Ego. Sie kam öfter ins Publikum, einmal wollte sie eine Zigarette, ihre letzte, als ein Mann ihr eine anbot, wollte sie das ganze Päckchen. Sie las dann darauf, Rauchen kann tödlich sein, und fragte dann den Mann, ob er sie umbringen wolle. Um zu kuscheln, lud sie sich einen Mann auf die Bühne ein, es klappte nicht wirklich. So ging es bis zum Ende. Der rote Faden fehlte weitgehend, es war aber herrliches, schräges und abstraktes, lustiges Theater. Das Bühnenbild und die Interpretation waren hervorragend und viele Ideen ebenso. Das waren 70 Minuten beste Unterhaltung.

Bild Kathrin Hallauer

Fredi Hallauer

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