FRANZ HOHLER

Live: „Spaziert durch sein Gesamtwerk“ in der La Cappella am 18. März 2025

Bild Kathrin Hallauer

Franz Hohler, 82-jährig, überraschte das Publikum mit seiner Frische, dem Schalk und Witz wie seit jeher, aber auch mit der Nachdenklichkeit. Er begann mit einem Text, welcher er als 9-Jähriger schrieb und sich heute bestens eignen würde für eine Rede an der Tagung im Albisgüetli. Er führte das Publikum mit einem Spaziergang durch sein Gesamtwerk, nicht chronologisch, aber immer logisch. Viele Geschichten und Gedichte las er vor. Seine beiden Schöpfungsgeschichten las er, aber auch die „Made in Hongkong“ und eine Geschichte, welche Drittklässler ihm schickten. Er las den ersten Spaziergang den Rhein aufwärts von Schaffhausen und dass daraus die Idee entstand, den ganzen Rhein-Oberlauf in Etappen zu erwandern und darüber ein Büchlein zu schreiben. Den Schluss las er ebenfalls vor. Dann sang er a cappella „Le Deserteur“ von François Vian und darauf seine Mundartversion. Er erzählte, dass dieses sogar abgeschwächte Lied nicht im Schweizer Fernsehen gesungen werden durfte und so hörte er mit seiner Satire-Sendung auf. Franz Hohler las, erzählte und sang in einem sehr unterhaltenden und abwechslungsreichen Abend seine Werke.

Bild Kathrin Hallauer

Im zweiten Teil kam dann das Alter zur Sprache, mit vielen Überlegungen. Eine war: Leuchtet die Sparlampe mit 10’000 Stunden Brenndauer nach meinem Tod noch. Er machte auch auf veraltete Sprache aufmerksam. Die Sonne geht auf, seit Kopernikus wissen wir, dass die Sonne am gleichen Ort ist, und die Erde untergeht. Sein Lied „Der Weltuntergang“ sang er an einem Pult sitzend, auf dem er den Rhythmus klopfte.

Bild Kathrin Hallauer

Zum Schluss erzählte er „S Bärndütsche Gschichtli“ und darauf trat der Jazzchor Bern auf die Bühne und sang den Text noch einmal in einem Arrangement von Xenia Zampieri, welche den Chor leitete.

Bild Kathrin Hallauer

Franz Hohler hatte sichtlich Freude daran und erzählte zum Schluss die Geschichte abermals in einer romanischen Kurzversion. Das war ein grossartiger Abend mit nachdenklichem Humor und viel Schalk von einem der grössten Kabarettisten.

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Fredi Hallauer

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