Live: „OFF! Satire aus dem Schlagschatten“

Dominic Deville trat auf die Bühne mit den gleichen Geräuschen, Ansagen und Stimmen wie in seiner TV-Sendung. Dann heischte er um Applaus, der ihm etwas zu zögerlich kam. Bis zur Pause, etwa nach einer guten Stunde, glich der Auftritt sehr seinen TV-Auftritten. Er spielte mit Statistik, fragte das Publikum ab, war mal mehr oder weniger geschmacklos, einfach so wie Dominic Deville halt ist. Gewisse Teile waren gut, andere weniger. Man konnte es auch den Publikumsreaktionen anmerken. Positiv war, dass er aktuelle lokalpolitische Geschehnisse wie die verschwundenen Unterschriften einbezog, aber auch den Schuss in Zürich auf das religiöse Bild. Sonst war es ziemlich viel Text. Dann kam die Pause.
Nach der Pause ging es nicht gleich weiter. All die Fernsehthemen des ersten Teils waren vorbei. Als Running Gag kam immer wieder Mona Vetsch vor und die Schafe, welche wegen der Klimaerwärmung geschrumpft sind. Diese Witze waren hervorragend platziert. Im zweiten Teil erzählte er von den kleinen Häuschen, welche die Deutschschweizer im Tessin haben, auch seine Eltern. Die Deutschschweizer mögen das Tessin ursprünglich, also ohne Tessiner, blödelte er. Er zeigte Bilder der Hunde, welche seine Eltern hatten, darunter eine Katze, welche ein Hund sein wollte. Er fragte das Publikum, ob das ok sei und es antwortete mit Ja. Dann schlug er zu, mit der Bemerkung, das findet ihr ok, aber wenn ein Mensch einen grossen Wettbewerb gewinnt und sagt, er sei binär, dann jault ihr auf. So mag man Dominic Deville, offen und direkt. Er erwähnte dann auch, dass es ein Problem ist, dass Schweizer Eltern länger leben, wegen dem Erben, denn wir Schweizer:innen sind alles „Batzifisten“. Dann bildete er mit dem Publikum einen Sirenenchor. Das Publikum wurde in drei Sektionen eingeteilt und jede Sektion musste einen anderen Sirenenton machen. Er lobte das Publikum und sagte, die Menschen in der Schweiz sind bereit und machen jeden Mist mit. Dann mimte er den Rammsteinsänger und kommentierte, man wisse nicht, ob er einen Schlaganfall hatte oder noch singe. Ganz zum Schluss verabschiedete er sich mit:“Danke, mein Name ist Dominic Deville, wenn es ihnen gefallen hat, wenn nicht, dann heisse ich Stefan Büsser.“ Ein unterhaltender, bissiger Abend, hauptsächlich der zweite Teil.

Fredi Hallauer