Live: Premiere „La petite mort“ in der La Cappella am 7. März 2024

Die sinnliche Varieté- Theater Show Salon Morpheus ist mit neuem Programm unterwegs. An diesem Abend feierten sie ihre Premiere in der La Cappella. Der Regisseur und Impresario Teka (Thomas Kaufmann), war nur kurz auf der Bühne zu sehen. Ansonsten führte Mona Gamie, die Conferancière und Drag Queen durch das Programm, sagte das Wesentlichste und sang einige Lieder, meist Cover aber teils ins Schweizerdeutsche adaptiert.

So begann dann auch die Show. Es ging um den kleinen Tod, oder den Höhepunkt, der Ekstase, oder den Orgasmus. Das wurde immer wieder mehr oder weniger direkt und oft auch zweideutig angesprochen. Der Pianist Monsieur Simon, wurde vorgestellt als Mann mit geschickten Fingern, mit denen er auch Klavier spielen kann. Um erotisch einzuheizen trat dreimal die Burleque Tänzerin Minouche von Marabou auf.

Ihre Show war gut, aber etwa jedesmal sehr ähnlich. Dazwischen gab der Sidekick Lucid Allan selbstironische und spitze Bemerkungen zum Besten. Der Akrobat Patrick McMaster zeigte seine Kunst, wobei auch er sich im ersten und zweiten Teil wiederholte.

Im ersten Teil war die Clownin Isabelle La Belle sehr lustig. Sie zog sich einen Meerjungfrauen Schwanz auf der Bühne an und machte allerhand Situationskomik damit. Im zweiten Teil überzeugte sie nicht mehr.

Vor der Pause erklärte Mona Gamie klar, dass sie keinen Mann mehr will, denn auf den kleinen Tod folgt der grosse Tod. Nach der Pause wollte sie doch einen kleinen Tod und erklärte, dass man kleine Grundsätze über Bord werfen darf, wie Lift nehmen statt Treppe, etwas Süsses essen, wieder rauchen oder eben Sex haben. Den grossen Prinzipien muss man treu bleiben, nämlich den Vormarsch der Rechtspopulisten in Europa stoppen. Die Töne AFD tönen auf dem Klavier schrecklich und die Töne SVP existieren zum Glück auf dem Klavier nicht. Das war ein sehr starkes Statement. Ansonsten war der zweite Teil etwas langfädiger, ja sogar langweiliger und vor allem fanden sie den Schluss fast nicht. Tolle Unterhaltung, schön schräg, aber etwas lange.
Fredi Hallauer