Live: „Strolch“ in der La Cappella am 19. Dezember 2022

Christoph Simon betrat die leere Bühne, ausgestattet mit einem Headset und sonst war Nichts auf der Bühne, weder Stuhl noch Requisiten. Er begrüsste das Publikum und begann sofort mit seiner Erzählung. Er erzählte sehr lebhaft von einem abgemachten Blind Date, dem Aufräumen und Reinigen der Wohnung, seinem schönen Hemd und alles was es braucht für so ein Blind Date. Dann klingelte es an der Tür und die erste Tochter mit Mutter stand da, später die Zweite und auch noch die Dritte. Alles läuft etwas aus dem Ruder, aber der Strolch bleibt immer noch Cool. Die Geschichte verschiebt sich in ein Café in der Länggasse und geht turbulent weiter, gipfelt in einer Verbrecherjagd. Nicht alles kommt gut, aber miteinander kommt es besser. Christoph Simon verstand es mögliche Szenen mit pubertierenden Töchtern, mit verliebten Männern, mit Menschen im Quartiercafé so lebhaft zu gestalten, dass es richtig zum Lachen war, weil die Realität gar nicht so weit weg war. Dazwischen kamen dann absurde Sachen vor und die waren erst recht lustig. Er erzählte die Geschichte wie wir einander Geschichten erzählen, gewisse Leute im Publikum fragten sich ob er das aus dem Stegreif tat. Auch wenn man wusste, dass dies ein gelerntes Programm war, glaubte man nach wenigen Minuten, dass er uns eine Geschichte erzählt, einfach so und gerade jetzt. Es war ein gelungener Abend, tolle Geschichte, sehr gut und lebhaft präsentiert, lustig und obwohl erfunden aus dem Leben gegriffen.Grossartig.

Fredi Hallauer