„Die hoffnungslos zuversichtliche Show“ im La Cappella am 18. Juni 2021

Das La Cappella zündete an diesem Abend ein riesiges Feuerwerk. Zum Start traten die drei Frauen von Si Jamais auf, als Strafgefangene auf Bewährungstour.

Dann übernahm Christoph Simon als Gastgeber die Bühne. Er begrüsste alle die Bildschirmverweigerer. Er fragte sich, was besser ist, Machen – Scheitern – Theorie lesen; oder Theorie lesen – Machen – Scheitern. Er ist unterdessen zum Würfeln übergegangen um Entscheidungen zu fällen.

Als nächstes War Jess Jochimsen an der Reihe, welcher einfach plauderte und den Nagel auf den Kopf traf. Er fragte nach dem Normalzustand und erklärte, dass nach der Pest, flächendeckend Orgien gefeiert wurden, aber soweit sind wir noch nicht. „Bist du schon geimpft“ ist das Neue „Wie geht es dir“.

Lisa Christ las einen Text über einen Museumsbesuch, wo ein Fotograf Fotos ausgestellt hat von schlafenden Paaren mit Langszeitbelichtung. Dazu machte sie viele passende Überlegungen. Si Jamais spielten einen weiteren Song über das Essen.

Valerio Moser zündete dann ein Wortfeuerwerk, es war eine wilde Sprachperformance.

Meira Loom und ihr Schlagzeuger spielten anschliessend ein kurzes Set der Spitzenklasse. Darauf folgte die Pause, in welcher man Fragen aufschreiben konnte und in einen Topf werfen. Si Jamais starteten den zweiten Teil, bevor Christoph Simon, Jess Jochimson, Lisa Christ und Valerio Moser die Fragen beantworteten. Darauf wieder Si Jamais, welche schon bald in Glitzerkleidern auf der Bühne standen, beim Spielen eines Gefängnislieder Potpourris. Teils wurden die Texte geändert wie zum Beispiel „Atemlos in den Knast“. Valerio Moser las noch eine Handvoll Texte und Lisa Christ schilderte eine Situation mit einem Glas Wein zuhause, sehr stimmungsvoll und sie nahm einem wirklich in die Situation hinein. Jess Jochimsen stellte weitere Fragen wie was ist wichtiger Wissen wollen oder Glauben müssen. Er endete mit dem Satz:“Meine Eltern sollen es einmal besser haben als ich“.

Zum Schluss fasste Crazy David Levin den Abend mittels seinen Karikaturen, welche er im Laufe des Abend gemacht hatte, zusammen. Zum guten Schluss sangen alle miteinader einen Schlusssong. Es war ein grandioser Abend, abwechslungsreich, vielseitig und ich persönlich habe wieder Entdeckungen machen können. Das war eine tolle Kleinkunst Revue.

Fredi Hallauer