Premiere „Aller Tage Abend“ in der La Cappella am 8. Juni 2021

Der Abend begann mit einem Kalb und ihrer Mutter, der Kuh. Das Kalb stellte unangenehme Fragen über die Menschen. Die beiden traten immer wieder auf. Ansonsten standen Frau Schön und Herr Gut auf der Bühne, der Gemeindepräsident von Grosshöchstetten und eine aufmüpfige Praktikantin von Herrn Gut, der die Metzgerei nun in einen vegetarischen Fleischladen umgewandelt hatte. Das Stück handelte wie immer in Grosshöchstetten. Der Gemeindepräsident will einen Windpark bauen, Frau Schön hat genug von dieser Welt und will auf den Mars, kommt aber zurück und versucht die Welt hier zu verändern, vor allem in Bezug auf die Geschlechterrollen. Um die ging es vor allem, aber auch um Krieg, Umweltzerstörung und Geld. Die Meisen diskutierten dazwischen immer wieder, was die Menschen machen, Mäuse auf den Feldern kamen ebenfalls zu Wort. Mit ein paar Liedern verdeutlichten sie ihre Aussagen. Schön und Gut verstanden es mit Worten zu spielen, Phrasen zu zerpflücken oder Allgemeinheiten im Kontrast zu nennen, wie „Auch Politikerinnen sind letzendlich nur Politiker“, oder zum Schluss „Kapitalismus und Kabarat bedingen sich gegenseitig“. Es war sehr gutes politisches Kabaret, welches die Mechanismen der Männerdominanz aufzeigte.
Fredi Hallauer