Casino Bern am 5. September 2020
Reto Zeller der Organisator dieser Liedernacht, eröffnete den Reigen mit einem Berner Chanson aus seiner Schmiede.

Der Moderator Christoph Simon präsentierte die KünstlerInnen und moderierte mit tollen schrägen Texten.

Les Trois Suisses spielten von ihren Lieblingsliedern mit vielen Instrumenten umd kleinen humoristischen Einlagen. Passend zur aktuellen Situation war sicher „Je ne peux pas travailler“.

Frölein Da Capo sang Liebeslieder mit ihren Instrumenten und der Loopstation. Sie handelten von Vögeln oder Menschen und Pony (2Takt Motor, Ferrarirot und sandgestrahlt.

Dann betraten Christian Riesen und Christian Käser die Bühne. Der erste spielte Klavier, der zweite stegreifte. Er befragte Personen aus dem Publikum und baute aus den Antworten Geschichten zusammen, machte Lieder dazu. Christian Riesen hatte immer die richtige Melodie zur Hand. Was die beiden boten war Spitzenklasse und noch nie so erlebt.

Markus Schönholzer trat mit einem Papiersack über dem Kopf auf, als erweiterte Maske. Nach einem Lied zog er sie aber aus. So kam natürlich auch seine ausgeprägte Mimik beim Singen zur Geltung. Seine Lieder drehten sich um Alltagssituationen und die hat er sehr gut beobachtet.

Nach der Pause traten alle KünstlerInnen noch zweimal auf. Reto Zeller erzählte von der Fussball WM in Spanien, mit kausalem Zusammenhang zu einem Erdrutsch im Wallis, viele Jahre später.
Markus Schönholzer sang Lieder und dahinter standen abstruse Ideen.

Les Trois Suisses sangen sich weiter durch ihr tolles Repertoire und Frölein Da Capo, sang das Mani Matter Lied „si hei dr Wilhelm Tell ufgführt“ in der Version von Willisau, wo Frauen das Stück aufführten. Das „Burebüebli“ verwandelte sie in einen Blues. Da waren klare Statements für die Frauen vorhanden. Christian Käser und Christian Riesen fuhren mit ihrer angefangenen Geschichte weiter. In der Pause konnte das Publikum Worte auf ein Blatt schreiben. Aus den 22 Worten machte er eine vierminuten Geschichte. Christoph Simon erzählte aus dem Alltag eines Schriftstellers und Krimiautors bei dem ein Krimi über Einzeller herauskam und einer der Einzeller hatte ein gebrochenes Genick. Markus Schönholzer sang ein Lied über Hautfarbe. Es ging am Anfang um den hautfarbenen Caran d‘ Ache Farbstift, aber am Schluss um Hautfarbe.
Das Gebotene war von allen KünstlerInnen grandios. Christoph Simon formulierte es so: „Das war so ein toller Abend, dass sich zehn Tage Quarantäne längst lohnen.
Es war ein vielfältiger, witziger, unterhaltsamer Abend mit Nonsens und Tiefgang.

Fredi Hallauer