Live: „Heldinnen“ Premiere im La Cappella am 7. November 2019

Der Untertitel dieses, wie sich herausstellte, hervorragendem Programms, lautet: „Olli und claire spielen Antigone. Fast“. So startete dann das Programm mit fast klassichem Text und Zwischenkommentaren. Olli und Claire proben noch und sie waren sich immer weniger einig. Wer muss, darf, soll Antigone spielen? Soll es lustig oder Tragödie sein, oder das was sie seit 2006 machen? Sehr gute Aussprüche und Wortspiele lockern alles auf, wie: „Ich liebe Archillesv(f)erse“, oder zur Umweltbewegung der Jungen: „90% der Jungen wollen diese Welt sauber machen, 90% der Eltern wollen, dass die Jungen ihr Zimmer aufräumen“. Skurille Szenen, tiefgründige Texte, Tanz und Musik, mal skurill mal sinnlich machten das Programm abwechslungsreich, unterhaltsam und regten zum Nachdenken an. Sie wollten dann alles positiv sehen und so wurde aus dem Sport Badminton, Goodminton; oder aus den toten Hosen die Lebendigen Shorts. Schlussendlich kam es aber darauf hinaus, dass man vorwärts blicken soll und vielleicht bei sich Anfangen etwas zu verbessern, oder doch lieber bei den anderen oder Irgendwo weit weg. Wichtig ist es Heldinnen zu sein und bleiben, darf auch als Held gelesen werden. Luna-Tic ist hier ein Wurf gelungen, unter der Regie von Federico Dimitri. Das Duo zählt mit diesem Programm zur Spitzenklasse des Musikkabaretts.

Fredi Hallauer