Live: „Seitenwechsel“ in der La Cappella Bern am 21. Dezember 2018

Das Duo ohne Rolf erfand sich mit dem Programm „Seitenwechsel“ wieder einmal neu. Bereits beim Eintreffen fand man auf dem Stuhl ein kleines Formular, ein Bewerbungsschreiben. Als die Beiden auf die Bühne kamen, verlangten sie diese Bewerbungsschreiben, natürlich schriftlich mittels Blättern. Sie begannen ein Zwiegespräch, ohne Sprache, sondern wie gewohnt mit ihrem Blättern. Dann wählten sie eine Kanditatin oder Kanditaten aus, scheinbar von diesen Zetteln, aber in Realität mit vorgegebenem Namen und Beruf. Ein Mann wurde auf die Bühne geholt und zwischen die beiden auf einen eigenen Platz gestellt. Er hatte eigene Blätter zum Blättern und machte das sehr gut, es kam die Frage auf, ob er zu Ohne Rolf gehört oder eingeweiht wurde. Ein weiterer Kanditat und eine Ersatzkanditatin folgte, auch bei ihnen blieb die Frage offen, wie eingeweiht sie waren. Dann wurde ich ausgewählt und war sicher nicht eingeweiht. Aber das Ganze ist so gut gemacht, dass man da vorne gar nichts falsch machen kann. Mehr verrate ich nicht. Doch ich kann noch sagen, dass man überhaupt nicht mitbekommt um was es geht, man kann weder die eigenen noch die Blätter der Beiden lesen. Was Jonas und Christoph da vorne machen ist eine Höchstleistung. Sie können alles auswendig und sehen auch nicht was sie Blättern und es stimmt bis zum Schluss. eingebaut war ein Zaubertrick und einige weitere KanditatInnen. Am Schluss ging es um den Tod und Philosophie, um die Frage wie stark darf man Kalauern bei diesen Verhältnissen auf der Welt. Sie zeigten auf, dass Aktionen um die Umwelt zu schützen manchmal gar nichts bringen, mit dem Beispiel, wenn sie kleinere Blätter nehmen und gleich gross schreiben, braucht es neun kleine Blätter, das ist soviel wie ein grosses und mehr Infos gibt es nicht dabei. Man muss den ganzen Abend lesen und wird durch beste Unterhaltung belohnt. Sie nahmen auch immer wieder, witzig auf früher geschriebenes Bezug. Vielleicht gibt es ein paar Längen, oder Teile die man kürzen könnte, wie z.B ein paar KanditatInnen weniger, vor allem sich selber nicht auch noch als Kanditaten, und auch gegen den Schluss wirkte es etwas konstruiert, man merkte es auch dem Publikum an.. Aber Ohne Rolf ist ein Duo das man sich immer wieder anschauen kann.

Fredi Hallauer